Uschhauland
Die Holländerei ist von
10 Holländern gegründet worden. Das Privileg ist vom 16.04.1597 datiert und
in Abschriften erhalten. Da der Ort die älteste Holländerei in der
Netzegegend ist, seien die wichtigsten Bestimmungen in Anlehnung an den
ursprünglichen Wortlaut kurz mitgeteilt: Diese Bedingungen waren für die Siedler sehr günstig, teilweise sogar besser als die Filehner Bestimmungen über die Holländereien.
Nach dem 2. Schwedenkrieg wird 1661 berichtet, daß die großen schwedischen Heerlager bei dem Dorfe schwere Schäden verursacht hätten. Es ist daher verständlich, daß für 1670 nur 21 besetzte Hufen nachgewiesen sind. In den folgenden Jahrzehnten hat sich der Ort trotz vieler Truppendurchzüge allmählich erholt, und so werden, nachdem die Zeitpacht schon längst in eine Erbpacht umgewandelt worden war, 1773 schon 38 Freibauern gemeldet. Das Dorf hatte damals 250 Menschen, und sie bewirtschafteten 393 ha. Fast der ganze Besitz bestand aus Wiesen, daher wurde bei der Separation den Bauern auch Sandland zugeteilt, wodurch ein stärkerer Getreideanbau möglich wurde.
Die Chaussee Schneidemühl-Usch erleichtert den Absatz der landwirtschaftlichen Erzeugnisse nach beiden Städten, und die 1913 eingerichtete Haltestelle der Eisenbahn wirkte in der gleichen Richtung. Für 1930 werden 1765,8 ha und 588 Einwohner gemeldet. Um 1939 gab es 48 Bauern mit 2 oder mehr Pferden und 17 mit einem Pferde. Zu dem Dorfe gehörte auch das Gut Malinchen mit etwa116 ha, das lange Zeit einem Willi Lemke gehörte. Uschhauland hat, von einigen Unterbrechungen abgesehen, stets einen Lehrer gehabt. Zuletzt hatte das langgestreckte Dorf 2 Schulgebäude, das eine vor 1800, das andere um 1870 erbaut.
Die älteste Kirche und die erste Schule standen in dem Ortsteil Schulenberg. Das 1945 vorhandene Gotteshaus war 1868 erstanden. Während die Protestanten früher zum Kirchspiel Alt Usch gehörten, wurde die Gemeinde nach 1921 selbständig und hatte auch ihren eigenen Pfarrer. Beim Einmarsch der Sowjets gab es zuerst wenig Zerstörungen, später wurden 10 Gehöfte ernstlich beschädigt, davon eines total vernichtet. 10 Männer und 2 Frauen wurden durch Feindeinwirkung getötet. |
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