Straduhn
1619 war das Schulzendorf noch nicht vorhanden, nur ein
Fischer und ein Wächter hauste dort am See. In der Steuerliste von 1631
wird ein Vorwerk genannt, das zu Behle gehörte und 3 Häuser aufwies. Darin
wohnten nach einem kirchlichen Bericht von1641 ein Krüger und 2 Kossäten.
Um 1650 hat dort ein schlecht bewirtschafteter Schulzenhof bestanden, den
der Grundherr 1654 an den Schulzen Paul Lenz für 200 Gulden verkaufte und
mit einem jährlichen Grundzins von 30 Gulden belastete. Das alte Vorwerk
gehörte zuletzt der Familie Schlender. 1730 erbaute ein Peter Friedrich
eine Mühle oberhalb des Dorfes, die Obermühle genannt wurde. Er war mit Anna
Maria Militz aus der geachteten Müllerfamilie Militz verheiratet. Ferner
bestand im Dorf noch die Walkmühle.
Um 1935 wurde der Mühlenteich trocken gelegt, und Hoffmann versah nun seine Mühle mit elektrischem Antrieb. Es wird glaubhaft berichtet, daß Straduhn schon vor 1800 einen Lehrer gehabt habe. Etwas später erstand das erste Schulgebäude im Dorf, dem ein Betsaal angebaut war.
Er diente auch noch gottesdienstlichen Zwecken, als der Ort 1913 nach Theerofen eingepfarrt wurde. 1938 erstand ein neues Schulgebäude mit 2 Klassenräumen und 2 Lehrerwohnungen etwas außerhalb der geschlossenen Ortschaft. Seine höchste Einwohnerzahl hatte Straduhn 1871 erreicht, sie sank 1930 auf 400 ab. Beim Anmarsch der Sowjets hatte der größte Teil der Bevölkerung den Ort rechtzeitig verlassen. Von den Zurückgebliebenen wurden 2 Männer und 2 Frauen erschossen. Zunächst brannten nur 2 Wohnhäuser ab, aber viele Tage später legten die Sowjets fast das ganze Dorf in Asche. Es ist auch nichts mehr aufgebaut worden. Die erhalten gebliebene Obermühle wurde Försterei, die Ackerflächen wurden eingeschont. Ein großer Teil des Trecks war bis in den Kreis Grimmen gekommen. Etwa 200 von diesen Heimatvertriebenen kehrten im Sommer 1945 in die zerstörte Heimat zurück und fand zum Teil in Nachbarorten vorübergehend ein Obdach. |
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