Niekosken




Spätslawische Scherbenfunde beweisen, daß die Gegend noch im 12. Jahrhundert von Pomoranen besiedelt gewesen ist. Das Wort Niekosken wird im Scherz mit " nichts zu mähen" übersetzt. Wenn der Name auch schon in dem gefälschten Schriftstück von 1245 vorkommt, so nimmt man an, daß es nur ein Flurname gewesen sein kann. Dann hätten also Hirten des Grundherrn, die dort um 1550 das Vieh weideten, "nichts zu mähen" vorgefunden. Das erste Gehöft, das in den Urkunden genannt wird, ist eine Wassermühle, und der erste Müller hat um 1600 seinen Acker durch Rodung vergrößert.


Gruß aus Niekosken

Das eigentliche Dorf soll erst 1618 von Behle aus angelegt worden sein. Die Gründungsurkunde fehlt leider, und in den Steuerlisten taucht der Ort erst 1627 auf. Die Separation von 1835 scheint sehr zur Vergrößerung des Ortes beigetragen zu haben. Das Kriegsgeschehen von 1807 und 1812 hat zwar zunächst die Einwohnerzahl bis zum Jahre 1816 auf 215 zurückgehen lassen, dann aber hat eine sprunghafte Steigerung eingesetzt, und 1864 ergab die amtliche Zählung
966 Bewohner, 1905 sogar 1034.

Die alte Wassermühle, Keimzelle des Ortes, war bis 1914 in Betrieb, dann aber wurde nur noch die Landwirtschaft genutzt. Im Laufe der Jahre soll Niekosken neun handbetriebene Ziegeleien besessen haben. Sie gingen ein, die letzte erst um 1919, weil sie den neuen Ziegelfabriken gegenüber nicht wettbewerbsfähig waren.


Kirche in Niekosken

Von den beiden Freischulzengütern hatte im 20. Jahrhundert nur noch dasjenige eine Bedeutung, das dem Forstmeister Splettstößer gehörte und etwa 250 ha aufwies.


Gutshaus des Forstmeisters Spettstößer

Der Boden des Dorfes wechselte sehr stark und neben leichtem Sandboden gab es sogar etwas Weizenland. Im Dorfe gab es um 1939 fünf Betriebe mit 3 oder mehr Pferden, 31 Bauern mit 2 und 27 Landwirte mit einem Pferd. Um 1930 wies die Feldmark 1772,6 ha auf, und die Einwohnerzahl belief sich auf 934 Personen.
Beide Konfessionen waren im Dorf etwa gleich stark, und beide hatten ihr eigenes Gotteshaus.


Ev. Schule in Niekosken vor 1945


Ev. Schule in Niekosken 1977

Ebenso gab es eine evangelische und eine katholische Volksschule. Die katholische Pfarre besaß 21 ha Land und Wiese. Das Zusammenleben beider Konfessionen war recht glücklich, und die Glocke im Turm der evangelischen Kirche diente beiden Bekenntnissen.


Ev. Kirche mit Kriegerdenkmal

Als 1945 der Feind einbrach, befand sich ein großer Teil der Menschen auf der Flucht, und
11 Familien gelang es, sich bis Großensee in Schleswig-Holstein durchzuschlagen. Durch den Feind sind 9 Dorfbewohner umgekommen, 5 Verschleppte sind nicht zurückgekehrt. Ein großer Teil des Dorfes ist niedergebrannt worden. Die evangelische Kirche wurde nach 1945 abgerissen.

 


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