Minettenruh




Das Dörfchen hieß ursprünglich Neukotten und erhielt erst später den uns geläufigen Namen, wahrscheinlich zur Erinnerung an eine Frau aus dem Hause von der Schulenburg.

Bei der Gründung am 19.05.1832 war ein Graf von Blankensee Besitzer der Herrschaft Filehne. Der Nachbarort Groß Kotten hatte bei der Separation etwa ein Dutzend Dienstbauern, die Teile ihrer Ländereien abgeben mußten, um auf dem ihnen verbliebenen Rest freie Eigentümer werden zu können. Blankensee vergab diese Flächen an 6 Bauern, die wohl alle aus dem Filehner Bezirk stammten. Sie übernahmen die Verpflichtung, ihre Gehöfte am Wege nach Ascherbude aufzubauen. Hinsichtlich der Kirche, Schule und vorläufig auch der Gemeindeverwaltung wurden sie Groß Kotten angeschlossen.

Mauersteine sollten sie von der neu angelegten Ziegelei in den Springbergen westlich der Straße Filehne - Groß Drensen erwerben. Dort sollte man ihnen auch Lehm als Ersatz für Mauerkalk abgeben.

Über die Größe der Höfe ist in einer abgedruckten Urkunde nichts ausgesagt. Doch ist in den folgenden Jahren die Gemeindefläche von der Herrschaft erheblich vergrößert worden, denn 1930 werden 168,9 ha vermerkt. 1905 hatte Minettenruh etwas über 100 Einwohner, doch sank diese Zahl bis 1930 auf 89 ab.

Um 1880 ist der Ort selbstständige Gemeinde geworden, gehörte aber weiterhin zur Kirche und Schule in Groß Kotten.

Zwischen den beiden Weltkriegen gab es 8 Höfe, von denen jeder etwas 15 ha verfügte. 1939 wurden 6 Bauern mit 2 Pferden und 10 Landwirte mit einem Pferde gemeldet, ein sehr ungesundes Verhältnis.

Beim Einmarsch der Russen wurden 2 Männer erschossen und 4 verschleppt. Von letzteren kehrte niemand in die Heimat zurück.

 


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