Karlshorst




In der Nähe der Straße, die von Schönlanke nach Lemnitz führt, lag früher das alte Behler Vorwerk Karlshorst, dessen Entstehungszeit unbekannt ist. Die Ansiedlungskommission und zuletzt das Kulturamt Schneidemühl übernahmen um 1925 die Besiedelung des Geländes, und 1926 wurde Karlshorst als selbstständige Gemeinde anerkannt. Außer einer Schulstelle wurden 13 Siedlerstellen von je etwa 20 ha und 2 kleinere von 4 - 5 ha geschaffen.

Die Vergabe der Höfe erfolgte stets auf Rentenvertrag. Dabei wurde auf eine Anzahlung verzichtet und nur eine Jahresrente von 15 - 20 Goldmark gefordert. Es wurden nur 2 Freijahre gewährt, weil die Gebäude des Vorwerks an die Siedler aufgeteilt wurden und nur zum kleinen Teil neu errichtet zu werden brauchten. Die angesetzten Bauern stammten in der Hauptsache aus dem 1920 abgetrennten Posener Gebiet.

Der Boden war mittelmäßig, zum Teil auch sandig, aber die Wiesen lagen hauptsächlich in der Mitte des Ortes. Das Kulturamt Schneidemühl hatte bald erkannt, daß die Gemeinde nur beschränkt lebensfähig war und sorgte dafür, daß ein Bauernhof von Lemnitz Abbau und ein anderer von Behle Abbau nach Karlshorst eingemeindet wurden. Leider war auch diese Maßnahme nicht ausreichend genug, um z.B. eine Schule dauernd unterhalten zu können.

Kirchlich gehörte der Ort, der durchweg protestantisch war, zu Behle.

1930 war die Feldmark rund 335 ha groß und das Dorf zählte 101 Einwohner.

Im Januar 1945 gab es zunächst keine Menschenverluste, aber etwas später wurden einige Personen verschleppt, von denen nur ein Junge zurückkehrte.

 


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