Ivenbusch




Die Herrschaft Behle war 1836 bei der Zwangsversteigerung an den Amtsrat Livonius gefallen und damit auch der Forstdistrikt Ivenbusch. Beaufsichtigt wurde diese Gegend damals von dem Gastwirt und Heideförster Luhm aus Gornitz. Zu seiner Zeit sollen die Eiben, die ja dem Dorf den Namen gegeben haben, „eingegangen“ sein. 1849/40 verkaufte der Grundherr Livonius die ersten Grundstücke an Ivenbuscher Kolonisten, die späteren Kolonien wurden von dem Großherzoglich Mecklenburg-Strelitzschen Oberstallmeister Grafen von Moltke ausgelegt, der 1842 Behle erworben hatte.

Das erste Wohngebäude soll als Fachwerkbau 1841 entstanden sein. Einer der ersten Siedler hieß Gottfried Wedel, und sein Kaufvertrag ist im Mai 1840 abgeschlossen worden. Eine genaue Größenangabe fehlt, denn es wurden nämlich auf einer vorgelegten Karte eingezeichnete Parzellen verkauft. Doch konnte später festgestellt werden, daß kein Grundstück größer als 5 ha war, die meisten waren sogar kleiner. Der jährliche Kanon ( Grundzins ) betrug 15 Taler, und ein Kaufpreis wurde nicht festgesetzt, jedoch konnte der Kanon mit dem 27 fachen Jahresbetrag abgelöst werden.

Kirche und Schule sollten die Kolonisten aus eigenen Mitteln aufbauen und unterhalten. Bis 1864 sind über 50 Siedler angesetzt worden und es wurden 316 Einwohner gemeldet. Reich sind die Kleinbauern nicht geworden, denn die Parzellen waren zu klein, der Boden zu leicht bzw. zu naß. So ist es zu verstehen, daß jedes Jahr ein Teil der Männer ihr Einkommen als Netzeflößer oder Ziegeleiarbeiter zu vermehren suchte.

Kirchlich hat sich der Ort gleich nach seiner Gründung der Nachbargemeinde Gornitz angeschlossen, aber die neue 1939 errichtete Kirche stand zwischen beiden Dörfern auf Ivenbuscher Grund.

Da sich der Ort anfänglich aus eigenen Mitteln keine Schule aufbauen konnte, besuchten die Kinder rund 20 Jahre hindurch die Gornitzer Schule.



Schule 1 in Ivenbusch, erbaut nach 1860




Schule 2 in Ivenbusch


Erst kurz nach 1860 entstand in Ivenbusch mit Hilfe der Regierung ein eigenes Schulgebäude aus rotem Backstein.

Etwas älter war das bei Ivenbusch liegende Gut Hedwigshof. Um 1796 war es ein Vorwerk, das zu Putzig gehörte und von dem Schulzen Abraham verwaltet wurde.

1799 verpachtete Graf Ignatz Radolinski das Unternehmen auf 12 Jahre an den Amtsrat Brandt, der Pächter der Herrschaft Schönlanke war. Gleichzeitig kaufte letzterer 46 Morgen für das Vorwerk zur Anlage der Behler Glasfabrik.

<>Vorwerk und Glasfabrik sind um 1836 vereinigt worden. Die Herstellung von Glas hörte um 1860 auf, aber der Name blieb, bis das Gut in Hedwigshof umgetauft wurde.

Die Ackerfläche bestand etwa zur Hälfte aus leichtem Sand bzw. mittlerem Wiesenboden.

Im Laufe der Jahre haben schlecht wirtschaftende Gutsbesitzer Teile des Landes an Ivenbuscher Landwirte verkauft, um Schulden abdecken zu können.

Hedwigshof hatte bis 1928 als selbständiger Gutsbezirk gegolten, wurde dann aber nach Ivenbusch eingemeindet. Gleichzeitig erhielt das Dorf eine größere Parzelle von der Herrschaft Filehne zugeteilt, auch alle Grundstücke auf Ascherbude nördlich der Bahn kamen zu Ivenbusch. So hatte die Gemeinde um 1930 eine Grundfläche von 655 ha und 453 Einwohner.

Beim Einmarsch der Russen gab es im Ort 16 Tote. Die verschleppten Personen kehrten später zurück. Die Gebäudeschäden waren unbedeutend.

 


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