Hansfelde




Das Schulzendorf trägt seinen Namen nach dem Grundherrn Johann Czarnkowski. Das Privileg vom 28.05.1600 ist in einer Abschrift erhalten geblieben. Danach sollte der Schulze Michael Glesmer 12 Bauern und 4 Kossäten ansetzen. Er selbst erhielt 2 Hufen, hatte aber 400 Gulden dafür zu zahlen und jährlich 4 Fuhren nach Stettin zu leisten. Von den Bauern war kein Kaufgeld zu entrichten, doch hatten sie neben 3 Tagen Hofdienst die in den Schulzendörfern üblichen Leistungen zu vollbringen.

1632 war schon ein geordnetes deutsches Dorf mit 12 Vollbauern vorhanden. In dem Filehner Inventar von 1653 sind verzeichnet: 2 Schulzen mit je einer Hufe, ein Krüger und 9 Bauern mit je einer Hufe, 6 Bauern mit einer halben Hufe und außerdem noch 4 Kossäten. Das Schulzengut war zu dieser Zeit schon geteilt, und das Amt wechselte jedes Jahr.

Der Schwedenkrieg ( 1655-60 ) hat dem Dorf sehr geschadet, dem Krüger ist z.B. das Privileg gestohlen worden. Auch haben einige Bauern ihre geplünderten Höfe aufgegeben, denn 1665 werden verbleibenden Wirten 2 Hufen ohne Steuern und sonstige Belastungen überlassen, um einen Wegzug zu verhindern.

In den Jahren 1725-68 verkauft der Grundherr Peter Sapieha mehrere Stücke Heide und Bruch an die einzelnen Bauern.



Gruß aus Hansfelde

1745 erhält die Gemeinde ein größeres Stück “platte Heide“ zur Aufteilung nach der „Käseburg“ zu. 1771 verkauft Johanna Sapieha ihren Hansfelder Untertanen etwa 15 ha Bruch zur Wiese am Wege von Ehrbardorf nach Groß Lubs.

Die Klassifikationsakten von 1773 bezeichnen alle Bewohner als evangelisch. Erstmals wird auch ein Schmied und ein Schulmeister genannt. Die Akten sprechen von 210 Einwohnern, die auf 672 ha leben.

Während bisher immer nur von 2 Schulzengütern gesprochen wurde, werden in der Separationszeit 3 solcher Höfe genannt, also muß inzwischen ein Grundstück geteilt worden sein. Das alte Glesmersche Schulzengut war längere Zeit im Besitz einer Familie Tabatowski, die es als Freigut bezeichnete. Die Reste des 2. Gutes lagen auf dem Abbau und das 3. Gut befand sich im Dorf. Für die Zeit zwischen den Weltkriegen wird berichtet, daß das Freigut Tabatowski 60 ha habe und daß 2 Großbauern je 93 ha ihr eigen nannten. Außerdem seien 21 Bauern mit 16-68 ha Grundbesitz vorhanden. Doch muß bei diesen Größenangaben beachtet werden, daß der Boden mehr leicht als mittelmäßig und ein Teil mit Wald bestanden war.

1930 wird amtlich eine Dorffläche von 1697,9 ha gemeldet, auf der 306 Personen lebten.

Die Bevölkerungszahl hat sich im Laufe der Jahre nur wenig geändert



Kirche in Hansfelde erbaut 1787


Schon 1600 wurde eine evangelische Kirchengemeinde gegründet, die 1606 ihre erste Holzkirche errichtete. 181 Jahre haben die Pfarrer von Groß Drensen darin Gottes-dienste abgehalten, dann wurde sie 1787 durch einen Fachwerkbau mit angebauten Turm aus Holz ersetzt. Ein Bauer, Daniel Kaatz, aus dem Ort soll den Bauplan entworfen und mit seinen Dörflern den Bau durchgeführt haben. Die Kirche hat den Krieg überstanden, doch brannte sie durch Kurzschluß im Februar 1986 nieder Im August 1987 wurde eine neu erbaute Kirche von den Polen eingeweiht.



Schule in Hansfelde


Das Dorf hatte eine eigene Schule. Sie wurde vor 1900 aus rotem Backstein gebaut und hatte ein Klassenzimmer, sowie eine Dienstwohnung.

Im Winter und Frühjahr 1945 hatte Hansfelde 6 Tote. Über weitere Opfer gibt es keine Angaben.

 


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