Buchwerder
Buchwerder war ein älterer Flurname, bevor es 1816 Ortsname wurde. Der erste Hof wurde 1811 gegründet, als Graf Ignatz Radolinski einem Kolonisten 1,25 ha Bruchland für 75 Taler verkaufte. Nach 3 Freijahren war ein jährlicher Grundzins von fast 2 Talern zu zahlen. An Naturalien waren zu Michaelis eine halbe Gans, eine halbe Mandel Eier und ein halber Hahn abzuliefern. Bier und Brantwein mußten aus einem herrschaftlichen Kruge, Modderkrug genannt, bezogen werden. Das Sammeln von Raff- und Leseholz war nur an festgelegten Tagen gestattet, Bau- und Klafterholz mußte dagegen bezahlt werden, freie Weide wurde nur für eine Kuh gestattet. Das war ein harter Vertrag, aber den später folgenden Kolonisten wurde auch kein milderer gewährt, denn der leichtsinnige Graf gebrauchte viel Geld, ja sehr viel Geld. Nur das Vorhandensein von in Wiese um gewandelten Bruchlandes und der ungewöhnliche Fleiß der Bewohner sicherten die Existenz.
Zum Glück konnten die Höfe durch Zukäufe vergrößert werden, und auch die Separation verbesserte etwas die Lage der Kolonisten. So brauchte man nun keine Milchkühe mehr als Zugtiere einsetzen, da man sich ja schon ein Pferd leisten konnte. Um 1939 gab es schon 14 Bauern mit je 2 Pferde und 36 Landwirte mit einem Pferd. 1816 hatte Buchwerder nur 40 Einwohner gezählt, aber die Zahl stieg bis 1930 auf 362 bei einer Dorffläche von 384 ha.
Lange Jahre besaß der Ort ein strohgedecktes Schulgebäude, das Klassenraum, Lehrerwohnung und Betsaal unter einem Dache vereinigte. Aber um die Jahrhundertwende wurde ein neues massives Schulgehöft errichtet, desgleichen eine neue Kirche. Die Pfarrämter befanden sich für beide Konfessionen in Hammer.
Beim Einmarsch der Sowjets hat das Dorf sehr gelitten. 3 Bauern starben auf ihren Gehöften durch Feindeinwirkung, 2 weitere auf der Flucht in Gornitz bzw. bei Friedeberg. 8 Personen schieden durch Freitod in der Nähe der Försterei Putzighauland aus dem Leben. |
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